Biolit Vertical Green - Grünfassade im Kalksandstein
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Material für die Zukunft - Innovationen für ein nachhaltiges Bauen

 

Zu Gast bei smartvoll Architekten in Wien
Montag, 28.04.2025
19:00 Uhr
Kirchengasse 23, 1070 Wien

Begrüßung
Christian Kircher, smartvoll


Auch wenn die Wirtschaft gerade auf einem Bein hinkt, bewegt sich die Architektur nun doch in klaren Schritten auf eine neue Ära des Bauens zu. Neue Rahmenbedingungen werden erarbeitet, der Kreislaufgedanke gesellschaftlich verankert, Transparenz eingefordert, Haltung geformt. Es ist ein Prozess, in dem übergeordnete Erkenntnisse mit spezifischen Realitäten verhandelt werden. Was deutlich wird darin: die Zahl jener, DIE verhandeln, ungeachtet ob auf politischer oder privater Ebene, wächst.

An der Materialfront gilt es wie nie zuvor, aufmerksam zu sein und bewusste Entscheidungen zu treffen. Auch hier wächst die Zahl der besseren Optionen.

Mit unserem Vortragsabend "Material für die Zukunft" - wie gewohnt im Pecha Kucha Format - dürfen wir diesmal bei smartvoll Architekten gastieren. Wir freuen uns ganz besonders darauf!

Die Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldung wird gebeten


 

PROGRAMM:

 

Markus Kroneder - Cyment
Fein gemahlener Tuff mit Hüttensanden - bis zu 50 % weniger Zement
In der pannonischen Region finden sich bedeutende Tuffvorkommen aus dem Miozän. Während bereits die Römer vulkanische Gesteinsmehle in ihrem "Beton" (opus caementicium) zu nutzen wussten, blieb das Vorkommen in unserer Region bislang unbeachtet Das Unternehmen Cyment mahlt diesen Tuff gemeinsam mit Hüttensanden auf und ersetzt damit bis zu 60 % des Zements in jeder Betonmischung. Dadurch können die CO2-Emissionen bei der Betonherstellung um bis zu 50 % reduziert werden.


 

Jacobus van Hoorne - Schilfdachdecker
Schilfdach Revival - Bauherrenpreis 2024
Im Neusiedlersee wächst das beste Schilf Europas. Teile des Schilfgürtels werden deshalb von Niederländischen und Italienischen Pächtern geerntet. Eine regionale Wertschöpfung findet kaum statt. Die Tradition der Reet Dächer hat sich in den letzten Jahrzehnten auf die im See versteckten Seehütten zurück gezogen. Mit Jacobus van Hoorne kehrt das Handwerk in ausgezeichneter (Bauherrenpreis 2024) Weise zurück ins Burgenland, verbindet überliefertes Wissen mit neuer Ästhetik.


 

Lisandro Adler - Biolit Vertical Green®
Vertikale Begrünung aus Kalksandstein und Erde
Die Bauordnung motiviert vertikale Begrünungen zur Reduktion des Heat-Island-Effekts in städtischen Gebieten. Während herkömmliche Systeme oft auf umweltbelastende Mineralwolle als Substrat setzen, bietet der Biolit Kalksandstein eine solide Alternative. Mit seiner eingearbeiteten Pflanzenkerbe ermöglicht er direkte Begrünung und dient gleichzeitig als Wasserspeicher. Dies senkt sowohl den Wasserbedarf als auch den Pflegeaufwand für urbane Begrünungsprojekte.


 

Alex Schmidt - NiTO Holzstein
Leim- und metallfreie Holzsteine, um- und rückbaubar
Der NiTO Holzstein ermöglicht ein einfaches manuelles Setzen von Wänden und später auch deren Um- und Rückbau. Ein Stein besteht aus 3 bis 9 hintereinander geschichteten Holzdielen, die mit Holznägeln stoffrein verbunden sind. Der Holznagel ist entscheidend für die Verwertung am Ende der Nutzungsdauer, denn ohne Leim und ohne Metallverbindungen können die Holzsteine bedenkenlos zurück in die Natur oder durch Pyrolyse in Biokohle verwertet werden, die den Kohlenstoff weitere 1000 Jahre bindet.


 

Harald Sommer - Liapor
CO2-neutraler Leicht- und Infraleichtbeton
Das monolithische Bauen ermöglicht einen stoffreinen Rückbau, Wiederverwendung oder Recycling. Im Beton sind Leicht- und Infraleichtbetone geeignet, ausreichend Wärmedämmung für einen monolithischen Aufbau zu leisten. Ihr Handicap bleibt jedoch die CO2-Bilanz. Eine Möglichkeit der Kompensation bietet die Biokohle als Zuschlagsstoff. Sie kann ca. 15 % des Zements in der Mischung ersetzen und gleichzeitig die gesamten CO2-Emissionen des Betonkörpers kompensieren. Mit diesem innovativen Ansatz bringt Liapor nun CO2-neutrale Leicht- und Infraleichtbetone auf den Markt.


 

Andrea Romano - Impact Acoustic®
kreislauffähige und nachhaltig produzierte Akustikabsorber
Impact Acoustic® hat sich durch innovative und streng nachhaltig konzipierte Akustikabsorber binnen kürzester Zeit eine besondere Position erarbeitet. Neben den klassisch anmutenden PET-Absorbern (Archisonic® Felt) überzeugt besonders Archisonic® Cotton. Für dieses Produkt werden kurze Baumwollfasern, die in der Textilproduktion als Abfall anfallen, mit Wasser und Kaolin zu stabilen und doch samtweichen Platten geformt. Die verwendeten mineralischen Pigmente stammen aus einer traditionsreichen Mühle in Verona. Ein Rücknahmemodell vervollsändigt das Programm.


 

Axel Polland - Lunawood
Haltbarkeit und Verzicht auf chemische Behandlung durch ThermoWood®
Thermoholz ist mittlerweile ein etablierter Begriff in der Architektur. Lunawood setzt dabei auf ein patentiertes Verfahren, bei dem das Holz stufenweise und schonend über mehrere Tage erwärmt wird. Ohne jeglichen Einsatz von Chemikalien erreicht es so die Qualitäten eines Tropenholzes. Das Verfahren folgt präzisen Vorgaben bezüglich Temperatur und Dauer und unterliegt einer kontinuierlichen Qualitätskontrolle. Sowohl bei Fassadenanwendungen als auch im Innenbereich kann auf jede weitere Oberflächenbehandlung verzichtet werden.


 

Marco Schröder - PANDOMO Circolo
Neue Kreislauftechnologie für fugenlose Designböden
Für eine nachhaltige Neuinterpretation des klassischen PANDOMO Bodens wurden zwei zentrale Innovationen entwickelt: einerseits ein emissionsarmes, zementfreies Bindemittel, andererseits eine revolutionäre Basistechnologie für die Rückbaubarkeit eines fugenlosen mineralischen Bodens. Das Ergebnis ist Cicolo – mit 90 % reduzierten CO2-Emissionen und einer speziell entwickelten Trennlage, die es ermöglicht, den Boden in individuell gestaltbare Plattenformate aufzuschneiden.


 

Stefan Siemers - LIGNOLOC®
Buchenholznägel
Der Holznagel wurde bereits im NiTO Holzstein vorgestellt. Die Buchenholznägel werden pneumatisch ins Holz getrieben. Dabei entsteht hohe Reibungswärme und das Lignin des Holznagels verschmilzt mit dem des Umgebungsholzes zu einer stoffreinen Verbindung. Mit dieser Technik lassen sich Holzbauteile und Holzwerkstoffplatten, sowohl in Innenräumen als auch im Fassadenbereich, ohne Leim und Metallteile befestigen. Das Nagelbild bleibt unscheinbar, kann jedoch auch gezielt als Gestaltungselement eingesetzt werden.

 


 

Weiterführende Links:
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